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Obertöne - bei sich selber hören
Freitag, 27. November 2009
'To be sound' in english bedeutet auch gesund sein. An diesem Freitag wandern wir von Aesch aus nach Blauen. Dabei ersingen wir sie praktisch und machen sie hörbar: die Obertöne.
André Gunti führt uns in diese Musikalische Tradition ein.
Treffpunkt 9.00 h Schalterhalle Bahnhof SBB Zurück in der Stadt: ca. 17.00 h


Wir trotzen dem eisigen Nordwind und bereits in der Klus begannen wir mit dem Einstimmen auf die Obertöne. André zeigte uns die Technik, die jeder selber üben und ausprobieren kann. Singend nahmen wir die uns umgebende Natur auf und unsere Ohren wurden geschärft auf diese feinen Töne, die uns eigentlich überall umgeben. Durch den Wind im Geäst der Bäume, im Maschinenlärm (hier kann dank der Obertöne der Lauf der Maschine diagnostiziert werden). Die Übungen und das Singen begleitete uns nun den ganzen Tag. Immer wieder legten wir ein Ständchen ein. Hätte es andere Wanderer gehabt an diesem Tag, dann wären wir leicht als Irre durchgegangen. Auf dem Blattenpass machten wir ein Feuer und picknickten. Davor wärmten wir uns mit Übungen im Nieselwetter. Elisabeth zeigte uns ein paar einfache Übungen. bei einer kann man/frau die Agressionen loswerden. Danach beschlossen wir den längeren Weg über den Blauen nach Hofstetten zu wandern. So machten wir den zweiten Pass an diesem Tag, den Eschenpass. Unterwegs erfuhren wir aus erster Hand von einem gebürtigen Hofstetter-Flüher, was es auf sich hat mit der Schweizer Garde in Mariastein, dem Höllenhund, der in der Schlucht zwischen Flüh und Hofstetten manchmal auftauchte und Dem Schmied von Flüh, der dem Basler Bischof die Drotschke flickte, nachdem sie beim Abstieg von Mariastein kaputtging, und sie im persönlich nach Basel zurückbrachte. Die Leute, die der Schmied begegnete, grüssten ehrfurchtsvoll den Bischof in der Drotschke und der Schmied - nicht verlegen - lernte schnell den Respekt der Leute zu geniessen und würdevoll zu erwidern. Auf den Bergmatten gibts tatsächlich echte Kamele. Nach einem Schluck Suser gings dann die Schlucht Chellengraben runter, rechtzeitig noch im Licht der Dämmerung. Und dann noch diese Geschichte: Während der deutschen Besatzung von Frankreich, wehte die Nazifahne auf der Ruine von Landskron. Dies störte die Grossmutter von A. dermassen, dass die eines Nachts losging und heimlich die Fahne runterholte und nach Flüh brachte. Überhaupt der Krieg. Nicht nur die 3 sagenumwitterten Blauen gibt es zu bestaunen. Im Gedächtnis bleiben die Granatlichter aus den Vogesen und die Kindheitserinnerung an die Besuche der Soldatenfriedhöfe wie auf dem Hartmannsweiler. Daneben ganz praktische Erinnerungen, wie nach dem Regen die Gülle von Hofstetten im Hahnenwasser von Flüh wieder zum Vorschein kam. Auch all die Erinnerungen sind Töne, die mitschwingen

Vielen Dank André, das war ein ganz toller Tag.


Fotos:

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