Interprofessionelle
Gewerkschaft der
ArbeiterInnen

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IGA 2004 Stichworten

Aus dem Armutstribunal vom 29.1.2004 entstand die Liste 13 als politische Bewegung der Armutsbetroffenen

Mitglieder:

Die IGA ist am Wachsen. Ende 2004 hatte sie 168 Mitglieder (2003: 150 Mitglieder / 2002: 133). Im vergangen Jahr sind viele neue Mitglieder über die "Armutskonferenz von unten" zur IGA gestossen. Aber auch die gute Beratungsarbeit bringt uns immer wieder neue Mitglieder. Was wir uns für 2005 wünschen: noch mehr Solidaritätsmitglieder!

Aktivitäten:

Das neue Lokal an der Oetlingerstrasse 74 hat viele neue Möglichkeiten eröffnet - Für Treffen, Sitzungen, offene Arbeitsplätze und Veranstaltungen.

- Armutskonferenz von unten: Ein Schwerpunkt der IGA-Aktivitäten war das Engagement für die Armutskonferenz von unten. Im IGA-Lokal fanden jeden Mittwoch-Nachmittag die Koordinationssitzungen der Armutskonferenz statt und auch die aus den Konferenzen entstandenen Arbeitgruppen (z.B. Arbeitsgruppe IV/AHV, Arbeitsgruppe Grundeinkommen, Arbeitsgruppe ArbeitsTausch-Markt, Arbeitsgruppe Internet-Treffpunkt) konnten das IGA-Lokal für Sitzungen und Büro-Infrastruktur nutzen. Im Herbst wurde die Oetlingerstrasse 74 gar Wahlkampf-Zentrum der Liste 13 gegen Armut und Ausgrenzung. Auch "aussenpolitisch" konnte die IGA im Zusammenhang mit der Armutskonferenz Erfolge verzeichnen - als Brückenbauerin zwischen der Sozialhilfebehörde und dem offiziellen "sozialen" Basel auf der einen Seite - und den Armutsbetroffenen auf den anderen Seite.

- 1 Arbeit = 1 Bewilligung! Zusammen mit dem Komitee Sans-Papiers und Nosotras-Basel hat die IGA die Arbeitsgruppe Hausangestellte gegründet, denn ein grosser Teil der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt in Basel putzen in Privat-haushalten, hüten Kinder, pflegen Kranke oder Alte, etc. Aber auch für ArbeiterInnen in anderen Branchen findet die IGA: wer eine Arbeit hat, soll auch eine Bewilligung bekommen. Das Thema wird uns auch 2005 noch viel beschäftigen.

- Café IGA Mit dem neuen Lokal konnten wir eine alte Idee endlich umsetzen - das "Café IGA". Einmal im Monat bietet es die ideale Plattform für Austausch und Anre-gung im lockeren Rahmen. Jedes Thema zieht andere Menschen an und zeigt damit die Vielfalt des IGA-Universums. Im 2004 hatten wir im Café IGA folgende Themen: "Frauen-Streik-Hausarbeit", "25 Jahre ohne Chef und Fräulein", "Sommernachts-Café", "Scheininvalid?", "Spieleabend", "Klein, aber fein - Basisgewerkschaften".

Beratung:

Die Beratung bleibt ein wichtiger Teil der IGA-Arbeit! Kern des IGA-Beratungsteams sind Hans-Georg Heimann und Cathérine Merz. Im 2004 konnten Sie wieder zahlreiche Mitglieder mit Erfolg vor Gericht begleiten. Anderen Mitgliedern helfen Sie zu ihrem Recht im "Aemterdschungel" Basels. Anfragen zu Problemen bei Schwangerschaft und Arbeit erreichen die IGA aus der ganzen Schweiz. Hilfe zur Selbsthilfe für Mitglieder, die sich über ihre Rechte informieren wollen, bietet der Ratgeber auf der Homepage www.viavia.ch/spip sowie die Informationsbroschüre der "Rote Faden". Im Zusammenhang mit dem Projekt "Virutscham" konnte eine Spezialausgabe für Migranten/innen herausgegeben werden.

Vorstand:

- Chellaturay Vive (tamilische Übersetzungen, Projekt Virutscham)
- Heimann Hans-Georg (Geschäftsleitung, Beratung)
- Karamanoglu Nihal (Mitglieder-Administration, Anlaufstelle für Asylsuchende, Frauenrat BS)
- Johan Göttl (Anlaufstelle für Asylsuchende, Mieterverband beider Basel)
- Merz Catherine (Beratung, Armutskonferenz von unten)
- Brugger Philipp (Steuererklärungen, Buchladen SoWieSo)
- Reist Manfred (Arbeitslosenkomitee, VESAK, VETO)
- Saricerci Ali (türkische Migration, Temporärarbeit)
- Studer Claudia (Projekte und Sekretariat)

Vielen Dank den zahlreichen Mitgliedern, die sich im 2004 für die IGA eingesetzt haben!

Manfred Reist (rechts) am IGA-Stand zum 1. Mai 2000

Von einem unserer aktivsten Mitglieder, langjährigem Vorstandsmitglied und Freund haben wir uns für immer verabschieden müssen. Wir trauern um Manfred Reist, der am 10. Juni 2004 nach kurzer, schwerer Krankheit gestorben ist. Geblieben sind uns seine Ideen und seine Gedichte. Das Gedicht unten stammt aus seinem Gedichtband "Auschwyz".

Ich liebe - Gedicht von Manfred Reist

ich liebe und liebe die verlorenen seelen
die seelen, die ihre verluste verhehlen

ich liebe und liebe die verlorenen schlachten
die niederlagen, die etwas vorwärtsbrachten

ich liebe und liebe die verloren gegangenen
die vor uns und mit uns von uns gegangenen

ich liebe und liebe die selbstvergessenen,
die verlorenen sucher im unvermessenen

ich liebe und liebe die verlorenen spuren
der verlorenen stunden, die vergesslichen huren

ich liebe und liebe die verlorenen geduld
die verlorene unschuld und die verlorene schuld

ich liebe und liebe die auf verlorenem posten
lieber verlieren als auf dem fundbüro verrosten

ich liebe und liebe die verlorene zeit
die schrecksekunden der vergänglichkeit

ich liebe und liebe und liebe das verlorene leben,
die verlorenen lieben, die mir auch nichts mehr geben

ich liebe und liebe die verlorene welt
mein verlorenes leben und das verlorene geld

Dr. M.

Intern

IGA