Interprofessionelle
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Jahresbericht 2010

Auch mitten in der Finanz- und Wirtschaftskrise war die Mehrheit der StimmbürgerInnen gegen Solidarität mit den Arbeitslosen

Aus dem Beratungsalltag

Wie die Jahre zuvor, ist und bleibt die Beratungsarbeit in der IGA eine der wichtigsten Dienstleistungen unserer Gewerkschaft. Die Probleme und Nöte unserer Mitglieder haben nicht abgenommen. Einige der Mitglieder haben mit Scheidungen zu kämpfen, andere möchten die Schweiz verlassen, da die Aussichten auf eine geregelte und gut bezahlte Arbeit eine Utopie bleibt. Massive Veränderungen, Kürzungen sowie Verschärfungen, sei es bei den Ergänzungsleistungen, der kommenden 6. IV-­Revision, der AHV, oder wie seit dem 1. April 2011 bei der Arbeitslosenversicherung, treiben die Menschen in Armut, Dies traf und trifft auch auf einige Mitlieder zu, so dass der Gang zur Sozialhilfe nicht nur unangenehm ist, sondern auch Existenzängste auslöst. In solchen Situationen ist der Zusammenhalt der Familienmitglieder besonders gefragt. Viele Mitglieder haben heute erwachsene Kinder, die nun selbst auch IGA-Mitglieder werden, was uns natürlich besonders freut. Die jungen Erwachsenen sind oft mit der Realität der Arbeitswelt und unserem Ämtersystem und den vielen Gesetzen überfordert. Im Zusammenhang mit der Beratungsarbeit unterstützen wir auch hier die neuen jungen Mitglieder bei der Orientierung im Stellen- ­und Ämterdschungel.

Was im letzten Jahr besonders stossend war, sind die Arbeitsverträge mit Arbeit auf Abruf: Diese Verträge gehörten eigentlich verboten und beschäftigen immer wieder die Gerichte. Trotzdem gibt es immer noch viele Firmen und Betriebe, die auf ein solches Arbeitsverhältnis bestehen. Diese Verträge findet man oft in der Reinigungsbranche, bei Telefonanbietern und im Bereich der privaten Spitex. Mit der Arbeit auf Abruf müssen die Menschen eine enorme Flexibilität vorweisen. Gibt es Arbeit scheint alles in Ordnung, gibt es jedoch keine Arbeit, werden die Menschen monatelang hingehalten. Die Menschen bleiben im Arbeitsverhältnis und haben keine Arbeit und haben auch keinen Anspruch bei der Arbeitslosenversicherung, da sie ja nicht gekündet sind. Um sich von solchen Arbeitsverhältnissen zu lösen, bleibt nur die Kündigung, was für den Betroffenen nicht immer einfach ist. Unser interpofessionelles Wissen hilft uns in unserer Beratungsarbeit den Durchblick zubehalten. Jedoch müssen auch wir unser Wissen immer wieder erneuern, damit die Mitglieder eine solide und lösungsorientierte Beratung erhalten können.

Catherine Merz

Kampf gegen Kürzungen bei der Arbeitslosenversicherung

2010 Die 4. AVIG-Revision war 2010 ein wichtiges Thema
für die IGA. Die Revision sah massive Verschlechterungen und Kürzungen für die Arbeitslosen vor, so war es für die IGA selbstverständlich, dass sie – im Bündnis mit verschiedenen anderen kleinen Organisationen, und schliessslich auch den grossen Gewerkschaften und linken Parteien –das Referendum dagegen ergriff. Wir engagierten uns sowohl national im Referendumskommitee als auch regional beim Unterschriftensammeln und bei der Abstimmungskampagne. So informierten z.B. IGA Mitglieder in einer dreitägigen Aktion Pendelnde über die negativen Auswirkungen der AVIG-Revision.

Verhindert werden konnte die Revision leider nicht. Am 26. September 2010 wurde das neue Gesetz mit 53.4% Ja-Stimmen angenommen. Immerhin haben der Kanton Baselstadt und gar das Laufental die Vorlage abgelehnt.

2011 Seit dem 1.April 2011 gelten für viele massiv längere Wartezeiten, empfindlich weniger Bezugstage, die Kompensationszahlungen beim Zwischenverdienst fallen weg und Teilnehmende an durch öffentliche Hand finanzierte Arbeitsbeschaffungsmassnahmen sind nicht mehr bezugsberechtigt. Als Folge davon rechnet das Seco mit 10 - 12% mehr Ausgesteuerten. Das betrifft in einem ersten Schub 14'000 – 16'000 Menschen. Viele Familien müssen dann von einem Moment auf den anderen von nur noch einem Einkommen leben, Eltern müssen wieder für ihre schon längst erwachsenen Kinder aufkommen, das Ersparte wird aufgebraucht, das Auto verkauft, die Ferien gestrichen,
beim Essen gespart, die Krankenkasse nicht bezahlt.
Viele versuchen den Gang auf das Sozialamt zu vermeiden, sei es aus Scham sei es aus Angst die Bewilligung zu verlieren.

Ausblick Auch das Recht auf Existenzsicherung durch die Sozialhilfe für Menschen in Not wird je länger je mehr angegriffen. Ab Juli 2011 sollen alle neu eintretenden SozialhilfebezügerInnen einen Monat lang in der Öffentlichkeit putzen und erhalten dafür einen Minimallohn statt Sozialhilfe (ähnlich wie das Modell Passage in Winterthur). Die IGA wird zusammen mit anderen Stellen (Armutskonferenz), beobachten, welche Auswirkungen die Gesetzesänderungen beim Arbeitslosengesetz und die Verschärfungen bei der Sozialhilfe haben.

Mitgliederzahlen

Im Jahr 2010 sind neun Personen neu der IGA beigetreten, während wir 17 Personen aus unserer Mitgliederliste streichen mussten. Die meisten, weil sie ihre Mitgliederbeiträge seit längerer Zeit nicht bezahlt haben. Insgesamt hat die IGA 162 Mitglieder. (pb)

Höhepunkte aus dem Café-IGA 2010

25.März: Marokko Januar 2010 HansGeorg Heimann
berichtet von seiner Reise in den Süden Marokkos und dem damit verbundenen Computer-Re-Use-Projekt. Dazu marokkanische Leckereien von Peter und – natürlich – Teppiche zum Verkauf. 19.Mai: PowerPoint-Karaoke Im Internet gibt es tausende von PowerPoint-Präsentationen – sich ohne lange nachzudenken eine greifen und live präsentieren – langweiliger als der ursprüngliche Vortrag wird PowerPointKaraoke nie! 22. September: „Migropolis“ Unterwegs in Venedig am Schnittpunkt von Tourismus und Migration – mit Referenz an die Bewegung der „Situationistischen Internationale“. 29. Oktober: „Die kleinen Inselgesellschaften der- Südsee“ Isidor Wallimann berichtet von seinen Reiseeindrücken, von der Bedeutung des Muschelgelds und dem Umgang mit der Globalisierung. 9. Dezember: "Der Kuss der Spinnenfrau" unser Dezemberfilm 2010: Eine eindrückliche Geschichte über Liebe und Kampf und der Begegnung zweier äusserst unterschiedlicher Männer in Zeiten der Diktatur.

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