Interprofessionelle
Gewerkschaft der
ArbeiterInnen

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Die IGA im 2012

Warum gibt es für die Sans-Papiers-ArbeiterInnen auch nach 10 Jahren Kampf nicht den geringsten Fortschritt?

San Precario Streaming Network
2012 formierte sich die Gruppe 'San Precario Streaming Network', welche sich zum Ziele setzte, der Prekarität multimedial ein Gesicht zu geben. Als erstes wurde ein kurzer Videofilm gedreht, mit dem Inhalt, was das Projekt selber möchte. Nun sind einzelne Projektgruppen dabei Inhalte zu entwickeln wie der Kampf der Sans-Papiers in Genf aus der Sicht eines Gewerkschafters, ein Portraits eines neuen Auswanderers aus Italien, der Abbau der Farbstoffchemie aus der Sicht eines betroffenen Arbeiters.
Demnächst soll eine Internetseite aufgeschaltet werden, auf der die Inhalte dann besichtigt werden können.

Mietshäuser-Syndikat
Die IGA sucht nach Selbsthilfe-Strategien in allen Lebensbereichen und günstiges und sicheres Wohnen sind dabei ein zentrales Anliegen. 2008 hat die IGA das Armutstribunal "Wohnen am Existenzminimum" organisiert und ist seither mit dem Mietshäuser-Syndikat in Freiburg i.Br. in Kontakt, welches für Deutschland ein Modell entwickelt hat, wie BewohnerInnen bedrohter Häuser selbstverwaltet und unterstützt durch bereits bestehende Hausinitiativen, ihren Wohnraum retten können.
201 2 hat die IGA VertreterInnen von Basler Wohngenossenschaften und MieterInnenkollektiven zur Gründung einer Plattform für ein Basler Mietshäuser-Syndikat eingeladen. Hintergrund ist die Stadtteilentwicklung Klybeck / Kleinhüningen, auch unter dem Namen "Rheinhattan" bekannt. Angesichts der drohenden "Aufwertung" kommt es bereits heute im Quartier zu spekulativen Hausverkäufen. Mehr dazu: http://www.viavia.ch/syndikat

Hotel Mama
Bereits seit längerem klagen viele Mitglieder über die Arbeitslosigkeit ihrer erwachsenen Kinder. Sie sind zu Hause. Trotz Armutsverhältnissen melden sie sich meist nicht bei der Arbeitslosenversicherung oder der Sozialhilfe an. Viele suchen verzweifelt nach einem geeigneten Job, doch oft erfolglos. Die IGA beschloss dieses Fälle zu dokumentieren und bei Gelegenheit eine Art Hearing zu dem Thema 'versteckte Arbeitslosigkeit bei Jugendlichen' durchzuführen. Es gilt zuzuhören, wo der Schuh wirklich drückt, um dann gemeinsam nach Lösungen zu suchen. Wer mithelfen möchte bei der Bearbeitung dieses wichtigen Themas, melde sich beim Sekretariat.

Union der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt
Warum gibt es für die Sans-Papiers-ArbeiterInnen auch nach 10 Jahren Kampf nicht den geringsten Fortschritt? Die Sans-Papiers haben beschlossen im 2012 vermehrt selber das Wort zu ergreifen. In einem Brief an Bundesrätin Sommaruga, an einer Rede am Marsch der Sans-Papiers und mit zwei "Runden Tischen" zu welchen einmal GewerkschaftsmitarbeiterInnen und einmal PolitikerInnen aus dem Baselland geladen waren, sind sie aus dem Schatten getreten, haben von ihrem Leben in ständiger Unsicherheit berichtet und um Unterstützung gebeten. An den Runden Tischen kommt es jeweils zu guten Gesprächen, aber damit nachher auch etwas geschehen würde, bräuchte es eine regelrechte Lobby. In der Politik (und in den Gewerkschaften) verschwinden schwierige Themen unglaublich schnell in den Pendenzenbergen. Wer aber hat Zeit zum nachhacken, dranbleiben, nicht aufgeben? Dank der AHV-Spende der Künstlerin Mirjam Cahn können 2013 zwei ehemalige Sans-Papiers für die Koordination und Lobbyarbeit der Union bezahlt werden.

Die IGA ist Gründungsmitglied der Anlaufstelle für Sans-Papiers und seither im Vorstand vertreten. Zudem half sie bei der gewerkschaftlichen Organisierung von Sans-Papiers in der 'Union der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt' und unterstützt diese beim Weiterentwickeln der Selbsthilfe-Strategie. Mehr zum Thema auf der IGA-Webseite: http://www.viavia.ch/IGA/pmwiki.php/Sanspapiers/
Sanspapiers

„Hoffnung“ - aus dem Beratungsalltag der IGA

Von Cathérine Merz. Das Wort Hoffnung - "hoffe mer es wird besser..." - ist ein Begriff, den ich in der Beratung immer wieder höre. Dies meistens unter schwierigen Umständen, wie Krankheit, Erwerbslosigkeit, Verzweiflung, Orientierungslosigkeit, Geldmangel, Schulden, zuwenig zum Essen, keine Ausbildung etc. Sich ein bisschen mehr gönnen, als nur das Nötigste, Normalität erleben, ein geregeltes Einkommen, Bildung für die Kinder, Ferien. Das sind ganz normale Wünsche unserer Mitglieder. Zu Hoffen, dass alles besser wird, dass man eine Chance erhält, wieder zur Gesellschaft dazu zu gehören. Hoffnung lässt das Aufgeben in weite Ferne rücken.

Was geschieht, wenn die Tage des Wartens und Hoffen, zu Monaten und Jahren vergehen, wie zum Beispiel beim Warten auf eine IV-Rente. Niemand interessiert das, jeder kämpft am Schluss für sich alleine. Unser Verhalten untereinander ist oft geprägt von ignoranz, keine Zeit und Egoismus. In der IGA ist dies anders, da wird zugehört, unterstützt, nach Lösungen gesucht und da werden Ideen für persönliche Veränderungen vermittelt.

Das Wissen darum, wo und wie man seine persönliche Situation ändern kann, hängt meistens davon ab, wie sich der Mensch bewegt, oder bewegen kann. Unsere Mitglieder in der IGA sind unterschiedlich: Familien, deren Kinder, die Hoffnung auf ein besseres Leben sind. Familien, denen es gut geht, die Eltern einer Arbeit nachgehen, die Kinder die Schule, das Gymnasium besuchen oder eine Lehre absolvieren. Da sind auch Menschen, die es nicht leicht haben, unter dem Druck der Wirtschaft erwerbslos sind, Sozialhilfe beziehen auf eine IVRente warten und ihr dasein Fristen. Angst zu haben, krank zu werden, stellellos zu bleiben, ewig abhängig von der Sozialhilfe zu bleiben, all dies lässt die Hoffnung auf ein besseres Leben schwinden.

Ich erlebe aber auch Menschen in der IGA, die keine Kraft mehr zum Kämpfen haben. Meistens verharren diese Menschen in Stagnation. Die Lebenslust wird oft gedämpft von zuvielen Medikamenten, man bleibt bewegungslos, teilnahmslos, nur noch abwartend dass sich von selbst etwas ändertAufgeben, keine Hoffnung mehr zu haben ist ein schlechter Begleiter, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Solange Hoffnung da ist, das Umfeld und die Sozialen Kontakte vorhanden sind, solange bleibt der Mensch motiviert etwas in Angriff zu nehmen, sich zu Beteiligen, ein soziales Netz aufzubauen, hin- statt wegzuschauen, Veränderungen zuzulassen. Es gibt Mitglieder in der Beratung, die trotz der schwierigen prekären Lebensumstände und der Hoffnung, genau wissen wie und wo sie sich unterstützende Hilfe holen können, als Mitglied bei der Gewerkschaft IGA, oder bei anderen Organisationen und Institutionen. Menschen, die in einem sozialen Netz eingebunden sind, sei es über Nachbarschaftskontakte, Mitwirkung in einem Verein, ehrenamtlichen Tätigkeiten, haben es einfacher, in Krisensituationen Hilfe und Unterstützung zu erhalten.

Mitgliederzahlen
Im Jahr 201 2 sind 19 Personen neu der IGA beigetreten, während wir 7 Personen aus unerer Mitgliederlisten streichen mussten. Insgesamt hat die IGA 1 80 Mitglieder.

Intern

IGA