Interprofessionelle
Gewerkschaft der
ArbeiterInnen

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Die IGA unterstützen und dabei Spass haben! 2013 gab es fünf mal eine IGA-Jukebox

Beratungsbericht 2013

Liebe Mitglieder und Interessierte

Das Jahr 2013 war ein anstrengendes, aber auch abwechslungsreiches Jahr. Viele Menschen mit unterschiedlicher Herkunft suchten die Gewerkschaft IGA auf, um Hilfe und Unterstützung bei ihren Fragen rund um Arbeit, Existenzsicherung, Pensionierung, etc. zu erhalten.

Arbeit
Im Laufe des Jahres, gab es viele arbeitsrechtliche Fragen rund um Temporärarbeit und Arbeit auf Abruf. Diese Arbeitsformen gibt es immer mehr. Viele jüngere Menschen finden nur noch über die Temporärbüros eine Arbeitsstelle. Mehrere Personen mussten vor Gericht um ihre ausstehenden Lohnzahlungen kämpfen. Auffällig waren die Menschen, die vermehrt in Multijobs arbeiten, es sind vor allem Frauen mit wenig qualifizierter Ausbildung, die mehrere Jobs annehmen müssen um ihre Existenz zu sichern. Dies scheint Tendenz zu bleiben.

Bildung
Familien mit erwachsenen Kindern haben Fragen zur Bildung und Zukunft ihrer eigenen Kinder. Vor allem dann, wenn der Berufsweg schwierig wird, oder sogenannte Überbrückungsmomente neu überdenkt und gestaltet werden müssen. Die jungen Erwachsenen der IGA, sind in der Regel motiviert und kämpfen für ihre Zukunft. Bereits nach dem Schulabschluss wird selektioniert. Die jungen Erwachsenen müssen sich je nach Schulabschlusszeugnis umorientieren, ein Zwischenjahr absolvieren, oder als PraktikantIn ihre Berufserfahungen machen. Ich erlebe es immer wieder, dass junge Erwachsene nicht nur wegen dem Schulabschluss scheitern, sondern auch wegen dem Multichecktest, der genau so entscheidend ist, um die gewünschte Berufslaufbahn anzustreben. Heute wird bereits darüber diskutiert, wie sinnvoll dieser Multichecktest ist und ob man ihn wieder abschaffen möchte. Auffällig ist auch, dass junge Erwachsene mehrere Jahre hintereinander als Praktikanten arbeiten, bis sie eine Lehre oder weiterführende Ausbildung absolvieren können. Billige Arbeitskräfte mit 100% Einsatz. Dies zeigt einmal mehr, dass das Ausbildungssystem viele offene Fragen mit sich bringt und die Jungen es heute schwieriger haben, ihren Berufswunsch zu verwirklichen. Die Realität ist hart und die Konkurrenz unter den Jungen gross.
Die jungen Erwachsenen benötigen heute ein Netz von verschiedenen Stellen, die kompetent und niederschwellig sind, um eine Orientierung im Berufsdschungel zu erlangen.
Die IGA als Gewerkschaft sieht ihre Aufgabe darin, auf die Person angepasste Unterstützung zu Fragen im Zusammenhang mit Beruf und Arbeit anzubieten.

Wichtig für die Zukunft der IGA
Einige der IGA Mitglieder motivieren ihre eigenen erwachsenen Kinder zur einer Mitgliedschaft, was uns natürlich sehr freut und das weitere Bestehen der IGA sichert.

Catherine Merz

Mit der IGA durchs Jahr – ganz vielen Menschen begegnet

Manchmal wird die IGA – auch von Mitgliedern – mit einer Beratungsstelle verwechselt. Natürlich sind wir alle stolz darauf, dass die IGA eine sehr gute Beratung anbietet. Ein herzliches Dankeschön dafür Cathérine und Hans-Georg! Aber eine Gewerkschaft ist mehr als eine Beratungsstelle, eine Gewerkschaft ist ein gemeinschaftliches Projekt. Für immer mehr von uns fällt der Arbeitsplatz als Ort der Gemeinschaft weg. Entweder weil wir so flexibel arbeiten, dass man eigentlich immer alleine, oder immer wieder mit anderen arbeitet. Oder weil am Arbeitsplatz ein solcher Druck herrscht, dass gar kein Platz für Begegnung und Gemeinschaft ist. Oder weil man ganz aus dem Arbeitsmarkt herausgedrängt worden ist. Umso wertvoller ist für mich, dass die Gewerkschaft IGA ein Ort ist, der Begegnungen und Austausch fördert. In der IGA ist dies auf sehr vielfältige Art möglich:

An einem Café-IGA: Im 2013 gab es sechsmal an einem Donnerstag-Abend einen Film oder Gastbeitrag zu einem spannenden Thema. Oft sind es aktuelle Fragen, wie die Abstimmung über das Wohnraumgesetz, welches die IGA als „Wohnraubgesetz“ bekämpft hatte. Auch wenn die Themen manchmal ernst sind, ist das erste Ziel Begegnung und nicht Schulung.

In einer Arbeitsgruppe, die sich in der IGA trifft: Die Union der ArbeiterInnen ohne geregelten Aufenthalt, das Mietshäuser-Syndikat, das San Precario Streaming-Network, der Verein Migrations- und Industriegeschichte, die Genossenschaft Netz Soziale Ökonomie: sie alle arbeiten an Themen, welche der IGA nahe sind, und in allen sind (auch) IGA-Mitglieder engagiert. Im 2013 beteiligten sich viele dieser Gruppen am „Festival der Selbstorganisation“ welches die Kontaktstelle für Arbeitslose am Ostquai organisiert hatte.

Auf dem Land unterwegs: Das IGA-Picknick, im 2013 verbunden mit einer Wanderung zum Bauernhof Spitzenbühl, und die „Gesundheitstage“ der Kontaktstelle für Arbeitslose bieten Begegnungen und Bewegung in der ländlichen Natur.

In der Stadt unterwegs: Die 1. Mai-Kundgebung, aber auch alle anderen Demonstrationen, an welchen sich die IGA das Jahr über beteiligt sind aus zwei Gründen eine Teilnahme wert: Jeder Kopf zählt, um einem Anliegen, das einem wichtig ist, Gewicht zu geben. Und unterwegs lernst du
neue Menschen kennen, oder triffst Leute, die du schon lange nicht mehr gesehen hast. Und zwar nicht jene Menschen, die von denen du froh bist, dass du sie nie kennen lernst, sondern Menschen, mit denen du im Minimum ein paar Werte teilst.

In der Nacht unterwegs: Die IGA-Jukeboxes, die Rita und Karin zu Gunsten der IGA veranstalten, führten 2013 fünf Mal zu Begegnungen mit alter Musik und neuen Bars.

Mit der IGA durchs Jahr bereichert mich vielfältig und gibt Kraft für neues Engagement.
Claudia Studer

Intern

IGA