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Europäische Märsche gegen Armut und Ausgrenzung

Inspiriert von der französischen Erwerbslosenbewegung nahmen im Februar 1997 in Brüssel über 600 Delegierte von verschiedensten Erwerbsloseninitiativen aus allen europäischen Ländern an einem Treffen teil. Ziel war die Organisation von möglichst vielen Erwerbslosen-Märschen quer durch Europa Richtung Amsterdam, wo Mitte Juni 97 das EU-Gipfeltreffen stattfinden sollte. Mit der Aktion sollte den EU-PolitikerInnen der dringende Handlungsbedarf in den sozialen Belangen Europas klargemacht werden. Der Vereinheitlichung der Wirtschaftsräume standen weiterhin nationale Steuer- und Sozialsysteme gegenüber. Die Krise der 90er Jahre hatte zu mehr Armut und Erwerbslosigkeit geführt, und keine der mit dem vereinigten Wirtschaftsraum gemachten Versprechungen eines besseren Lebens konnten erfüllt werden. Die Wenigsten profitierten konkret vom europäischen Projekt. Mit der Erfüllung der in Maastrich festgelegten Währungskriterien, drohte ein weiterer Sozialabbau in den einzelnen Ländern.

Die Delegierten konnten die Routen und Zeitpläne von elf Hauptmärschen festlegen. Jedes Land sollte mindestens ein bis zwei Personen an die anderen Märsche delegieren. Die ganze Organisation vor Ort oblag den lokalen Initiativen: Vernetzung mit den angrenzenden Orten, Verpflegung und Unterkunft der MarschiererInnen, politischen Rahmenprogramm. Für die Schweiz übernahmen das Genfer und das Basler Arbeitslosenkomitee die Routenplanung. Der Marche des Alpes führte von Grenoble herkommend nach Genf, Lausanne, Neuchâtel, Le Locle, La Chaux-de-Fonds, Besançon, Mulhouse, Basel, Freiburg i.Br. und weiter. Die Route folgte den Orten, wo genügend starke Erwerbsloseninitaitven vorhanden waren. Jede Gruppe war für ihren Teil der Route verantwortlich. In Basel fand der Abschluss des Schweizer Abschnittes statt. In sechs Workshops und an einer Podiumsdiskussion diskutierten VertreterInnen von Gewerkschaften aus Portugal, Italien, Südkorea und Erwerbslo-sendelegierte aus Frankreich, Deutschland und Österreich. Im Marche des Alpes nahmen permanent ca. 50 Personen teil, welche an jeder Etappe an verschiedenen Veranstaltungen teilnahmen. In Basel nahmen etwa 500 Menschen am Marsch und an den Veranstaltungen teil.

Nach zwei Monaten trafen sich die elf Hauptmärsche sternförmig in Amsterdam. An der Abschlusskundgebung beteiligten sich ca. 65 000 Menschen. Die Marschierer wurden von der Bevölkerung der Stadt, welche die Strassen säumten, freudig begrüsst. Die Begegnungen auf dem Platz der Abschlusskundgebung zeigte ein Europa von unten und erzeugte eine wunderbare Atmosphäre quer durch alle Sprachen im Wissen, eine grossartige Leistung vollbracht zu haben.

Aus der lokalen Vernetzung im Dreieckland entstand ein Jahr später die Vereinigung VETO - Vereinigung der Erwerbsloseninitiativen der Triregion Oberrhein, welche bis heute aktiv ist. Das Netzwerk des Euromarsches organisert seither vor jedem Eurogipfel ein Parlament der Erwerbslosen.

http://www.euromarches.org/

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